[Quelle: eigenes Bild]
Ist Feldarbeit die Zukunft? Ein neues Beschäftigungsprogramm speziell für jugendliche Arbeitslose in Japan versucht dem chronischen Arbeitskräftemangel der japanischen Landwirtschaft mit der tatkräftigen Mithilfe einiger der zahlreichen jungen Städter zu begegnen, die aufgrund der momentanen Krise in den Metropolen keine Arbeit finden können. Heute eine Absage von Nintendo oder Panasonic erhalten, morgen schon Reis auf Shikoku oder grünen Tee in Kyushu ernten helfen? Warum eigentlich nicht!
Die Wertschätzung der Landarbeit ist in Japan traditionell allerdings ungemein höher als hier in Deutschland, was nicht zuletzt einer sprichwörtlichen 'Inselmentalität' geschuldet ist: Vielen Japanern ist ständig bewusst, dass die Bevölkerung zu großen Teilen von der laufenden Zufuhr importierter Rohstoffe und Waren, insbesondere eben auch von Lebensmitteln, abhängig ist, und dass der Weiterbestand der vielerorts größtenteils in Kleinbetrieben erfolgenden einheimischen Produktion daher gar nicht wichtig genug eingeschätzt werden kann.
Dank der bequemen Einbettung unseres Landes in Mitteleuropa gibt es diese Wertschätzung und Mentalität hier in der Breite der Bevölkerung nicht (mehr). Wir können uns deshalb ausmalen, wie viele junge Menschen sich beispielsweise angesichts der Alternative Hartz 4 oder Spargelstechen in Mecklenburg-Vorpommern (für 1000 EUR netto im Monat) für Letzteres entscheiden würden...
Meine eigene Beobachtung vor Ort in Japan ist die, dass viele der oben genannten Kleinbetriebe von deren jeweiligen Eigentümern bewirtschaftet werden, die sich selbst bereits im Rentenalter befinden und daher auf die Hilfe der Jüngeren früher oder später angewiesen sein werden. Ob sie sie dann auch bezahlen können, steht auf einem ganz anderen Blatt.
Quellen:
gakusha - 23. Apr, 08:06