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Montag, 27. April 2009

Akte Klinsmann

Überraschend war die Meldung, dass Jürgen Klinsmanns Praktikum bei Bayern München nun doch schon vorzeitig enden soll, für aufmerksame Beobachter ja nicht gerade, wenngleich es fraglich erscheint, ob ein Wechsel fünf Partien vor Ende der Saison noch allzu viel nützt. Neue Philosophien im Training fallen dabei flach, und die Wahl des Interimstrainers zeigt auch, dass es darum nicht gehen kann und soll; schließlich wartet Jupp Heynckes nicht ohne Grund seit 2007, als er bei Borussia Mönchengladbach unrühmlich vom Hof gejagt wurde, auf 'neue Aufgaben'.

Nein, die Bayern-Leitung setzt offensichtlich ganz und gar auf den psychologischen Effekt, den ein neuer Trainer auf jede in den Abläufen eingerostete Mannschaft hat: Man gibt sich wieder Mühe und gewinnt daher die folgenden drei Spiele. Weshalb die Chancen der Bayern auf den Titelgewinn seit heute schon automatisch gestiegen sind.

All das hat nichts mit Klinsmann zu tun, der zwar meiner bescheidenen Meinung nach kein Trainer im eigentlichen Sinn ist, im gegebenen Kontext aber auch nicht mehr als das übliche Trainer-Bauernopfer darstellt. Dafür nämlich, dass König Rummenigge und Königin Hoeneß noch ein wenig länger auf dem Spielbrett verweilen können.

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